Diese Teilausgabe zeigt, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf Grundlage des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung (OR) Eingang in Grundschulen finden kann und dabei die Besonderheiten dieser Schulform und ihres schulischen Alltags berücksichtigt. Die Veröffentlichung möchte anregen, Mut machen und inspirieren, Unterricht und Schule neu und zukunftsorientiert für ein gutes Zusammenleben auf der Welt zu denken und zu gestalten.

Die Orientierungsrahmen-Teilausgaben sind praxisorientierte Ergänzungen zum gleichnamigen Fachkapitel des KMK/BMZ Orientierungsrahmens Globale Entwicklung (2016). Sie schließen konzeptionell an den Orientierungsrahmen an. Die Teilausgaben des Orientierungsrahmens richten sich insbesondere an Lehrkräfte.

Der von der Kultusministerkonferenz (KMK) 2015 verabschiedete und in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch Engagement Global gGmbH 2016 veröffentlichte Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung (OR) verfolgt das Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Primar und Sekundarstufe I zu verankern und nachhaltige Entwicklung zum Leitbild der Unterrichtsfächer sowie schulischen Aktivitäten zu machen.

Der Leitfaden „Vom Schulaustausch erzählen, aber wie?“ gibt Denkanstöße, wie Menschen bei internationalen Schulaustauschen, Auslandssemestern, Auslandspraktika, Arbeitseinsätzen, internationalen Freiwilligendiensten oder auf Reisen diversitätssensibel, das heißt Vielfalt anerkennend, von ihren Erlebnissen erzählen können. Er deckt Stolperfallen auf und ermutigt mit praktischen Tipps und auf positive Art und Weise dazu, über Erfahrungen und Begegnungen im Ausland zu berichten.

Der Leitfaden ist als Bildungsmaterial für Schulpartnerschaften konzipiert worden und richtet sich hauptsächlich an Schüler*innen. Der Leitfaden erklärt viele komplexe Themen verständlich und realitätsnah, ohne dass ein konkretes Vorwissen erforderlich ist. Er enthält neben zahlreichen Links und Videos zu den Inhalten auch Boxen mit weiterführender Literatur und Tipps für Lehrkräfte und Projektverantwortliche, so dass er sich für viele Zielgruppen eignet.

Mit der Weltkarte "Wandel säen – Zukunft ernten" sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Perspektivwechsel eingeladen. Die ungewohnte Darstellung der Erde irritiert und regt an, gewohnte Denk- und Verhaltensmuster infrage zu stellen.

Nicht nur Darstellungen und Ländergrenzen, sondern auch das gesamte globale Ernährungssystem trägt die Spuren ausbeuterischer Kolonialvergangenheit. Auf der Karte sind Afrika und Asien zentral, weil hier der Hunger am größten ist. Gleichzeitig stellt die Karte Kolonialität auf eindringliche Weise dar. Mit Europa im Zentrum und den stark überdimensionierten USA wird deutlich, wo Veränderungen endlich stattfinden müssen, damit eine Welt ohne Hunger möglich wird.

Das interaktive Bildungsmaterial lädt ein, mit der App Actionbound spielerisch Ansätze für Ernährungsgerechtigkeit kennenzulernen: Von regenerativer Bildung in Malawi über Fairen Handel in Peru, Ernährungsräte in Brasilien bis hin zu einem Planspiel für gerechte Schulspeisung machen die Ansätze Mut und können leicht in die Lebensrealität von Jugendlichen übertragen werden.

Am Ende der Unterrichtsmaterialien befindet sich stets eine Seite mit Ideen, wie Schüler*innen zu den genannten Themen ins Handeln kommen bzw. aktiv werden können. Dabei werden stets verschiedene Ebenen angesprochen, von dem einzelnen individuellen Handeln bis hin zur Veränderung von Strukturen an der Schule, in der Stadt etc.

Das ESD Expert Net hat eine Multiplikator*innenfortbildung zu BNE erarbeitet, um unter Berücksichtigung einer globalen Perspektive Expert*innen für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausbilden zu können. Bei dem englischsprachigen Material „Education for Sustainable Development – Training of Trainers“ handelt es sich um eine Verschriftlichung dieser.

Der Fokus des Materials liegt auf einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im formalen Bildungsbereich. Unter Multiplikator*innen werden z. B. Lehreraus- und -fortbildende, Schulbuchautorinnen und -autoren und Curricula-Entwicklerinnen und -Entwickler verstanden. Darüber ist hinaus ist das Material auch für Multiplikator*innen im außerschulischen Bildungsbereich geeignet.

Das Handbuch gliedert sich in vier Module. Modul 1 führt in das Konzept der nachhaltigen Entwicklung sowie seine Chancen und Herausforderungen ein. Thema des zweiten Moduls sind die Konzepte und Kompetenzmodelle der BNE und Global Citizenship Education (GCED). Während in Modul 3 der Fokus auf Digitalisierung und BNE gelegt wird, beschäftigt sich Modul 4 mit dem Whole School Approach. Jedes Modul besteht aus einer Einführung, einer thematischen Übersicht, weiterführender Literatur sowie kurzen Unterrichtsmaterialien.

Hintergrund: Das ESD Expert Net war ein Netzwerk aus Expert*innen aus Deutschland, Indien, Mexiko und Südafrika in einer globalen Partnerschaft, die von 2009 bis 2022 bestand und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell gefördert wurde. Ziel der Zusammenarbeit war die Umsetzung und Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das ESD Expert Net wurde Ende 2022 mit der erfolgreichen Übergabe der Netzwerkmaterialien an Institutionen in den jeweiligen Ländern abgeschlossen.

Im Mittelpunkt der Unterrichtsvorschläge steht die Nutzungsdauer von Elektronikprodukten, die uns im Alltag begleiten, wie Handy, Laptop, Spielekonsole und Co. Viele Geräte werden schnell gegen neue Produkte ausgetauscht. Doch die Herstellung neuer Geräte belastet Umwelt und Klima. Die Schülerinnen und Schüler gehen der Frage nach, was die Gründe für die kurze Nutzungsdauer sind und wie sie verlängert werden könnte.

Ziel ist, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler als kritische Verbraucher*innen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu fördern. Sie erkennen den Zusammenhang von Konsum und Lebensstil mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Sie sollen befähigt werden, ihre Konsumentscheidungen selbstbestimmt, qualitätsorientiert, nachhaltig und sozial verantwortlich zu treffen.

Gegenstand der Unterrichtsvorschläge sind Produkte, die für die meisten Schülerinnen und Schüler eine wichtige Rolle spielen. Somit gibt es einen direkten Bezug zum Alltag. Viele Kinder und Jugendliche können zudem über die Anschaffung der Produkte (mit-)bestimmen, sodass die Ergebnisse der Unterrichtseinheit unmittelbar für sie relevant sind.

Wie können Kommunen die globalen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) in ihr Verwaltungshandeln integrieren? Wie können externe Akteur*innen geschickt eingebunden werden, sodass die nachhaltige Neuausrichtung der Kommune ein Projekt aller wird? Wie können Kommunen dabei ihrer globalen Verantwortung noch stärker gerecht werden und kommunale Entwicklungspolitik umsetzen? Welche Faktoren tragen dazu bei, dass die Strategien anschließend auch umgesetzt werden, wie kann ein Monitoring erfolgen, was empfiehlt sich für das Berichtswesen?

Diese und weitere Aspekte werden anhand vieler kommunaler Fallbeispiele aus Städten, Gemeinden und Landkreisen diskutiert.

Mit der Seminarreihe sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Primär für Mitarbeitende aus der Kommunalverwaltung finden sechs Online-Seminare donnerstags von 9:30 bis 12:30 Uhr statt, für ehrenamtlich Aktive (v.a. Politik, Vereine, Mitglieder von Steuerungsgruppen) werden zwei Online-Seminare in den Abendstunden angeboten (18 bis 20 Uhr). Die Reihe ist so konzipiert, dass viel Zeit für gemeinsamen Austausch und Diskussionen bleibt. Die Seminare sind kostenlos.

Die Reihe erstreckt sich über das ganze Jahr 2024, der erste Seminartermin ist am 21. März, das letzte Modul findet am 28. November statt.

Die Kämpfe um Klimagerechtigkeit und queere Geschlechtergerechtigkeit sind präsenter denn je in gesellschaftlichen Debatten. Die Klimakrise löst jährlich unzählige Katastrophen aus und die globale Erwärmung ist auf dem Vormarsch, während Klimaaktivismus immer stärker kriminalisiert wird. Gleichzeitig nehmen mit mehr Sichtbarkeit für queere Menschen in der Gesellschaft auch queerfeindliche Diskriminierung und Gewalt zu. Wie können wir queere und Klimabewegungen verknüpfen und dadurch in dieser Situation gemeinsam stärker sein?

Im Rahmen des Projekts “KlimaQUEERechtigkeit” wurden Bildungsmaterialien zur Verbindung von Queerfeminismus und Klimagerechtigkeit erstellt. Die hier vorgestellten nicht-formellen Bildungsmethoden sollen Teilnehmende dazu anregen, wichtige politische Fragen zu Klimakrise, Patriarchat und Queerfeindlichkeit kennenzulernen, zu diskutieren und auf ihr eigenes Leben zu beziehen. Sie sollen kritisches Denken und Solidarität zwischen Klima- und queerer Bewegung fördern. Besonders wichtig ist dabei Solidarität mit Kämpfen für queere Geschlechtergerechtigkeit und Klimagerechtigkeit im Globalen Süden.

Das Handbuch enthält einleitende Kapitel mit mehr Hintergrundwissen zu KlimaQUEERechtigkeit, Checklisten für Akteur*innen aus Klima- und queerer Bewegung sowie des transformativen Lernens und neun Bildungsbausteinen, die alle unterschiedliche Zugänge zum Thema bieten.

CARE Deutschland e.V. führt seit März 2023 das Projekt „HURRA, die Welt geht unter!" – Ein Planspiel zum Thema Migration und Klimawandel durch. Das Planspiel richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab Klasse 8, die in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden sollen. Das Planspiel ermöglicht den Teilnehmenden einen Perspektivwechsel und verdeutlicht globale Ungleichheitsstrukturen. Durch diese Selbsterfahrung wird ein Verständnis für verschiedene Lebensrealitäten gefördert. Die Teilnehmenden werden über fortgebildete Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (Schulcoaches) im Rahmen von Workshops erreicht.

Das Konzept

Im Planspiel „HURRA, die Welt geht unter!“ erlangen Schülerinnen und Schüler einen spielerischen Zugang zu den komplexen Themen Klimawandel und Migration. Sie wechseln ihre Perspektiven und verstehen so globale Zusammenhänge, ungleiche Privilegien und klimabedingte Migration.

Das Spiel

Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Gruppen unterteilt: Sie leben entweder im Globalen Norden oder im Globalen Süden. Sie spüren unmittelbar, wie sich ihr Handeln auf ihre Mitmenschen und die Umwelt auswirken beziehungsweise was Entscheidungen anderer für sie bedeuten können. Im Verlauf des Spiels werden sie vor Aufgaben gestellt, die sie bewältigen müssen: Schaffen sie es jeden Monat, ihre Familie zu versorgen? Führen sie einen klimaschädlichen Lebensstil und riskieren damit, dass die Klimakrise noch härter zuschlägt? Wie gehen sie mit Dürren, Fluten oder Stürmen um, die als Folge des Klimawandels auftreten? Werden sie gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen?

Das Planspiel ist für Schulen in Neuss und Solingen buchbar.

Dauer: ca. 5 Zeitstunden

Nach dem Spiel: Mut machen

Im Anschluss an das Planspiel reflektieren die Schülerinnen und Schüler das Erlebte. Zudem erfahren sie von der Arbeit bedeutender Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten. Inspiriert von diesen, erkunden sie ihre eigenen Handlungsspielräume genauer und gehen gestärkt und motiviert aus dem Workshop.

Freiberufliche Schlcoaches für Planspiel gesucht

CARE Deutschland e.V. sucht ab Dezember 2025 insgesamt 15 freiberufliche Trainer*innen als Schulcoaches (m/w/d) zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Schulworkshops im Zuge des Planspiels „HURRA, die Welt geht unter!" in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Ziel des Planspiel-Projektes ist es, Schüler*innen einen spielerischen Zugang zu den komplexen Themen Klimakrise und Migration zu ermöglichen. Sie wechseln ihre Perspektiven und verstehen so globale Zusammenhänge, ungleiche Privilegien und klimabedingte Migration. Nach dem Spiel erkunden sie ihre eigenen Handlungsspielräume genauer und gehen gestärkt und motiviert aus den Workshops heraus. Bewerbungen von Personen mit eigener Migrationsgeschichte und/oder Fluchterfahrung sind ausdrücklich erwünscht.

In Zusammenarbeit mit China Labor Watch und Action Aid Frankreich deckt die Romero Initiative (CIR) im Toys Report 2024 erneut die prekären Arbeitsbedingungen in der Spielzeugproduktion auf. Im Fokus der Ermittlungen stand eine chinesische Spielzeugfabrik von Mattel, in der vor allem Barbies produziert werden.

Was Aktivist*innen vom dortigen Arbeitsalltag berichten, stimmt so gar nicht mit der feministischen Selbstdarstellung von Mattel überein: Massive Verletzung v. a. von Frauenrechten sowie systematische Benachteiligung von nicht-weißen Arbeiter*innen sind an der Tagesordnung. Daraus resultieren Forderungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, die der Report aufgreift. 

Der Bericht steht zum kosenlosen Download bereit.