Vorsorge und Postwachstum: die Debatte geht weiter

Warum sollten Green Growth und Degrowth nicht als alleinige umweltpolitische Strategien dienen? Eignet sich die Idee der Wachstumsunabhängigkeit als neues Konsensprojekt? Wie wird dies international gesehen? Welche moralischen Forderungen gehen mit dem Übergang in eine Postwachstumsgesellschaft einher? Welche Rolle spielt Erwerbsarbeit bei diesem Übergang? Ist die derzeitige Wissenschaftscommunity richtig aufgestellt, um diese komplexen Frage angemessen beantworten zu können? Müssen wir den bestehenden "Hype" um Reallabore kritischer betrachten? Wie weit können Forschungskooperationen zwischen "ungleichen" Partnern reichen?

Diese kontroversen Fragen stehen im Fokus des Schwerpunkthemas "Vorsorge und Postwachstum – Handlungs- und Forschungsstrategien für die Wirtschaft der Zukunft" der aktuellen Ausgaben der Zeitschrift ÖkologischesWirtschaften. Mit Beiträgen an der Diskussion beteiligt haben sich u. a. Irmi Seidl, Angelika Zahrnt, Tim Jackson, Christoph M. Schmidt, Konrad Ott, Frederike Neuber, Kora Kristof und Reinhard Loske.

Ausgangspunkt der Debatten sind die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Ansätze zur Ressourcenschonung im Kontext von Postwachstumskonzepten", das von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung und Wuppertal Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde (Petschow et al. 2018). Ein weiterer Bezugspunkt sind die Debatten, die auf der Konferenz "Herausforderung Wachstumsunabhängigkeit – Ansätze zur Integration von Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftspolitik" am 6. November 2018 geführt wurden.

Außerdem in der neuen Ausgabe: In der Rubrik "Aktuelle Berichte" ordnet Friederike Habermann das Verhältnis von Kapitalismus und Digitalisierung ein und Christian Hiß plädiert für ein "richtiges Rechnen", um die Leistungen der Landwirtschaft adäquat zu erfassen. Zudem gibt es weitere Artikel zu verschiedenen Themen des nachhaltigen Wirtschaftens u. a. in der Rubrik "Neue Konzepte".