Am 30. Dezember 2020 wurde in Argentinien das Recht auf einen legalen und freiwilligen Schwangerschaftsabbruch erkämpft – ein historischer Erfolg, der ohne den langjährigen Einsatz feministischer Bewegungen nicht möglich gewesen wäre. Doch unter der rechts-neoliberalen Regierung von Javier Milei sind diese Errungenschaften akut bedroht: Das Ministerium für Frauen, Gender und Diversität wurde abgeschafft, der Zugang zu Abtreibungsmedikamenten massiv eingeschränkt und die öffentliche Gesundheitsversorgung drastisch gekürzt – besonders in konservativ regierten Provinzen.
In dieser online Veranstaltung berichtet Ruth Zurbriggen, Mitbegründerin des Netzwerks Socorristas en Red, über die aktuelle Lage in Argentinien. Das ehrenamtlich organisierte Netzwerk begleitet seit 2012 Frauen, Mädchen, trans* und nichtbinäre Personen bei sicheren medikamentösen Schwangerschaftsabbrüchen. Über 150.000 Begleitungen zeigen: Die Socorristas bleiben notwendig – gerade jetzt.
Im Zentrum der Veranstaltung stehen Fragen, die auch hier drängend sind: Welche Strategien entwickelt die feministische Bewegung gegen antifeministische Angriffe? Welche Netzwerke und Strukturen braucht es für einen solidarischen, widerständigen Feminismus – auch angesichts zunehmender Angriffe auf Abtreibungsrechte, körperliche Selbstbestimmung und FLINTA-Personen?
Referentin:
Ruth Zurbriggen (sie/ihr) ist feministische Aktivistin, Pädagogin und Mitbegründerin der Kollektive La Revuelta und Socorristas en Red in Argentinien. Seit Jahrzehnten kämpft sie mit großer politischer Klarheit und solidarischer Praxis für das Recht auf selbstbestimmte Abtreibung und reproduktive Gerechtigkeit. Als starke Stimme der Bewegung verbindet sie Bildungsarbeit, praktische Begleitung und kollektiven Widerstand – immer mit dem Ziel, Räume für Selbstbestimmung und gesellschaftliche Veränderung zu schaffen.