Grüner Wasserstoff, weiße Prioritäten? Energiewende zwischen Klimagerechtigkeit und Kolonialität

Mit Zukunftstechnologie zur Klimaneutralität – so lautet das Versprechen des Globalen Nordens zum Import von „Grünem“ Wasserstoff. Dabei sollen auch die Produktionsländer im Globalen Süden profitieren, etwa durch neue Arbeitsplätze, den Kampf gegen Energiearmut und gleichberechtigte Partnerschaften. Doch ein genauerer Blick auf konkrete Beispiele offenbart, welches Konfliktpotenzial die geplanten Megaprojekte bergen. In Namibia werfen die Pläne zur Produktion von „Grünem“ Wasserstoff vor dem Hintergrund von Genozid und Landnahme während der deutschen Kolonialherrschaft die Frage nach kolonialen Kontinuitäten auf. Ein Projekt in der Westsahara wird auf völkerrechtswidrig besetztem Gebiet geplant.

Kann „Grüner“ Wasserstoff wirklich Teil einer klimagerechten Zukunft sein? Welche Interessen stehen dabei im Vordergrund? Wessen Stimmen werden in der Debatte gehört, und welche Argumente fehlen? Die Teilnehmenden sprechen über das Recht auf Selbstbestimmung, Reparationen, solidarische Partnerschaften – und über Formen des Widerstands gegen koloniale Kontinuitäten im Namen des Klimaschutzes.