Wenn Unternehmensprofite mehr zählen als der Schutz der Menschenrechte und des Planeten, erfahren Menschen Gewalt. Diese strukturelle wirtschaftliche Gewalt ist zentraler Bestandteil unseres Wirtschaftssystem. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist die ökonomische und politische Globalisierung rasant vorangeschritten – internationale Abkommen und Institutionen sorgen für die Durchsetzung von Freihandel und es sind komplexe globale Lieferketten entstanden. Die Durchsetzungsmöglichkeiten von Menschenrechten, darunter Arbeitsrechte und -schutz, sowie der nachhaltige Umgang mit der Natur hinken hinterher.
Im Seminar beschäftigen sich die Teilnehmenden mit rechtlichen Lösungsansätzen, wie zum Beispiel dem deutschen Lieferkettengesetz, das erstmals Unternehmen für die Einhaltung von Menschenrechten bei Zuliefererbetrieben rechtlich verpflichtet. Außerdem werden betriebliche, gewerkschaftliche und zivilgesellschaftliche Initiativen und Kämpfe zur Durchsetzung weltweit kennengelernt. Gemeinsam erarbeiten werden deren Erfolge und Grenzen erarbeitet.
Im Verlauf des Seminars findet eine Exkursion mit essen.colonialtracks statt, die zur kritischen Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit und den aus dieser Zeit fortwährenden Strukturen anregen soll.
Gemeinsam mit diesen Initiativen findet eine Diskussion statt, wie sich jeder persönlich in dem direkten Umfeld für Menschenrechte und ökologische Nachhaltigkeit entlang der globalen Lieferketten einsetzen kann.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts Gute Arbeit weltweit statt und richtet sich an alle politisch Interessierte.
Das Seminar findet im DGB Tagungszentrum Hattingen statt. Während des Aufenthalts ist eine Stadtführung (essen.colonialtracks) vorgesehen. Die Kosten für Verpflegung und Unterkunft betragen 230 € (ermäßigt 115 €).