Gemäß der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sollte Kinderarbeit weltweit bis 2025 abgeschafft werden. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) möchte sie ebenfalls vollständig ausrotten und bezeichnet junge Menschen als Opfer von Kinderarbeit. Wie stehen Kinder und Jugendliche dazu?
Schon in den 1970ern haben Kinderbewegungen (von Kindern) zur veränderten Wahrnehmung von jungen Menschen als Akteur*innen statt als passive Erziehungs- und Forschungsprojekte beigetragen. Arbeitende Kinder und Jugendliche weltweit schließen sich zusammen und zeigen, dass nicht das Arbeiten selbst das Problem ist, sondern die oft ausbeuterischen Bedingungen. In der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit wird zwar schon längere Zeit auf den Unterschied zwischen ausbeuterischer und nicht-ausbeuterischer Kinderarbeit aufmerksam gemacht, die arbeitenden Kinder kommen jedoch weiterhin kaum als Subjekte vor.
Wir leben weltweit in Gesellschaften, die von Adultismus – also einem Machtungleichgewicht von Kindern und Erwachsenen – durchdrungen sind. Adultismus ist so allgegenwärtig, dass er nicht als Problem wahrgenommen wird und wenig Beachtung findet. Der Impulsgeber von ProNATs, einem Verein zur Stärkung der Rechte von Kindern, führt aus, warum das Ziel Kinderarbeit abzuschaffen auf postkolonialen Mythen beruht, wie sich Adultismus äußert und was dies für unsere Arbeit bedeutet.