Die aktuelle globalpolitische Lage und die gesellschaftspolitische Stimmung, insbesondere in Ostdeutschland, erfüllen die entwicklungspolitischen Akteure derzeit mit großer Sorge: Die weltweit wachsende Zustimmung zu nationalistischen und autoritären Regierungen sowie die Zunahme politisch motivierter rechtsextremer Gewalt, vor allem in Ostdeutschland, die dramatisch zunehmenden Hitzeperioden, Waldbrände und Überschwemmungen infolge der globalen Klimakrise, populistische und rassistische Debatten, die Migration als Problem statt als menschenrechtliche und globale Herausforderung behandeln, und nicht zuletzt die verstärkte Infragestellung der Entwicklungszusammenarbeit – sowohl in ihrer Finanzierung als auch in ihrer grundsätzlichen Legitimation – verdeutlichen, wie dringlich ihre Themen inzwischen sind.
Globale Krisen, geopolitische Spannungen und eine wachsende gesellschaftliche Polarisierung setzen die in den letzten Jahren erreichten Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit und der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit spürbar unter Druck – gerade in Ostdeutschland, wo zivilgesellschaftliches Engagement ohnehin oft prekär ist. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, dass sich Entwicklungspolitik und andere zivilgesellschaftliche Akteure austauschen, stärken und gemeinsam handeln. Aus diesem Grund möchte die Fachtagung den Dialog zwischen Zivilgesellschaft und Politik ermöglichen, denn nur im gemeinsamen Miteinander lassen sich die Herausforderungen und Bedrohungen für Demokratie und weltoffene Gesellschaft wirkungsvoll bearbeiten.
Ab 17:30 Uhr wird das 20-jährige Bestehen des Eine Welt Netzwerks Thüringen gefeiert mit Buffet, Musik und Tanz – eine ideale Gelegenheit, um im informellen Rahmen Kontakte zu knüpfen und neue Kooperationen anzustoßen.