Palmöl ist in zahlreichen Alltagsprodukten enthalten – etwa in Schokoriegeln, Duschgel oder Lippenstift. Was auf den Verpackungen meist verborgen bleibt: Der günstige Preis für Verbraucher*innen in Europa geht andernorts mit hohen sozialen und ökologischen Kosten einher. In den Anbauregionen leiden Menschen unter Landraub, prekären Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung – häufig über Generationen hinweg. Besonders betroffen sind Frauen, die zugleich oft eine zentrale Rolle im Widerstand gegen diese Entwicklungen einnehmen.
Am Beispiel der Palmölindustrie in Guatemala wird beleuchtet, welche Auswirkungen der industrielle Anbau auf Mensch und Umwelt hat. Fallbeispiele zeigen insbesondere das Engagement indigener Frauen aus den Maya Q’eqchi’-Gemeinden, die sich gegen Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung zur Wehr setzen. Auch historische Hintergründe, etwa im Kontext des Agrarkonflikts im 20. Jahrhundert, werden dabei berücksichtigt.
Ein weiterer Fokus liegt auf globalen Zusammenhängen: Welche Rolle spielen deutsche Konsummuster, Lieferketten und Unternehmen in diesem Kontext? Und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es, um sich für mehr Gerechtigkeit und Umweltverantwortung in globalen Lieferketten einzusetzen?
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Workshopreihe "Klimagerecht?!" für neue Perspektiven auf Klima, Ressourcen und gesellschaftliche Ungleichheit. Ziel der Workshopreihe ist es, Klima- und Ressourcengerechtigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven – etwa Gender, Klassismus und Intersektionalität – zu beleuchten. Erfahrene Referent*innen geben fachliche Impulse, teilen Praxiserfahrungen und regen zum gemeinsamen Austausch an. Ein Workshop widmet sich zudem der Frage, wie gute Klimakommunikation Desinformation begegnen kann.
Die Reihe bietet Raum, den eigenen Blick zu schärfen, wissenschaftlich fundiertes Wissen zu gewinnen und neue Ansätze für die Bildungsarbeit mitzunehmen.