Zu Herausforderungen und kollektiven Resilienzstrategien für zivilgesellschaftliche Organisationen in Krisenzeiten
Der Fachtag widmet sich der Frage, wie zivilgesellschaftliche Organisationen in Zeiten zunehmender Krisen und Anfeindungen handlungsfähig bleiben können. Die bestehende Debatte um Strategien im Umgang mit Angriffen auf die kritische Zivilgesellschaft wird dabei um eine gruppendynamische und ressourcenorientierte Perspektive ergänzt. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung kollektiver Beziehungen und Netzwerke als zentrale Ressource.
In der Arbeit mit Vereinen und Initiativen in Sachsen werden unterschiedliche Reaktionsweisen auf wachsenden Druck sichtbar. Manche Organisationen entwickeln einen aktionistischen „Hauptsache-irgendwas-tun“-Modus, der zeitweise ermächtigend wirken, aber auch Orientierungslosigkeit erzeugen kann. In anderen Teams entsteht eine resignierte Stimmung, die von Ohnmacht geprägt ist und Projekte sinnentleert erscheinen lässt. Solidarität im Inneren wird häufig beschworen, kann jedoch in eine Scheinharmonie münden, in der Konflikte vermieden und zentrale Fragen ausgespart werden.
Gleichzeitig zeigen sich immer wieder stärkende Gegenbewegungen: Teams, die einander Trost spenden, Mut fassen, gemeinsame Visionen entwickeln, Konflikte austragen und daran wachsen. Der Fachtag rückt diese stärkenden Signale in den Vordergrund und lädt dazu ein, sie sichtbar zu machen und gemeinsam weiterzuentwickeln.