Die europäische Migrationspolitik wird weiterhin heftig debattiert. Mit der Einführung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) im Frühjahr 2024 versucht die EU, eine einheitliche und gerechte Asylpolitik zu etablieren. Zu den Hauptbestandteilen des GEAS gehören die Harmonisierung der Asylverfahren, die Einführung eines fairen Verteilungssystems für Asylsuchende und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Während einige Länder auf eine solidarische Verteilung von Schutzsuchenden drängen, rücken andere nationale Interessen und Sicherheitsbedenken in den Vordergrund. Pushbacks, überfüllte Aufnahmelager und nationale Alleingänge prägen das Bild und stellen die Grundwerte der EU auf die Probe. Das Schengen-System gerät unter Druck, da immer mehr Mitgliedstaaten nationale Grenzkontrollen einführen und damit eine der zentralen Errungenschaften der EU aushöhlen.
Doch Migration ist mehr als nur Fluchtmigration. Junge Menschen aus osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten sehen im Ausland häufig bessere Chancen für sich. Die Frage, ob die EU in Zukunft noch attraktiv für gut ausgebildete junge Menschen ist, gewinnt durch die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und den Fachkräftemangel in vielen Mitgliedstaaten an Bedeutung.
Welche Folgen haben diese Entwicklungen für Europa? Im Rahmen dieser Studienreise nach Brüssel diskutieren die Teilnehmenden diese Fragen mit Expert:innen aus EU-Institutionen und der Zivilgesellschaft. Sie werfen einen Blick auf die politischen Aushandlungsprozesse, analysieren aktuelle Herausforderungen und erörtern mögliche Perspektiven und Zukunftsszenarien.