China Schul Akademie

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Umweltveränderungen, Handelsstrukturen, Ressourcenverteilung – die Rolle, die China im Prozess der Globalisierung spielt, ist gewaltig. Und nicht erst die aktuelle Corona-Pandemie hat alte China-Bilder wiederaufleben lassen, die eine „gelbe Gefahr“ beschwören. Mit Großprojekten wie der „neuen Seidenstraße“ verändert das Land die Welt. Doch es verändert sich auch selbst, ebenso wie seine Nachbarn, darunter Hong Kong und Taiwan, in rasantem Tempo.

Damit wird es zu einem zentralen Thema im weiten Feld des globalen Lernens. Diese Ausgangslage schafft Bedarf an Orientierung und Qualifizierung, denen aktuelle Schulcurricula nur am Rande gerecht werden. China kommt in der Lehrer*innen-Ausbildung und in den aktuellen Schulbüchern nicht ausreichend vor. Es hängt weitestgehend von persönlichen Interessen und Vorkenntnissen der Lehrer*innen ab, wie ausführlich China im Unterricht behandelt wird. Dabei lassen sich globale Zusammenhänge am Beispiel Chinas sehr plastisch veranschaulichen.

Den Kern des Projekts bilden die Lernmaterialien auf der Plattform China-Perspektiven. Diese decken Fächer wie z.B. Geographie, Gesellschaftswissenschaften, Geschichte, Religion/Ethik und Deutsch/Literatur ab.

Die Lernmaterialien bestehen aus den folgenden Elementen:

•    Eine Handreichung für Lehrer*innen, inklusive ausführlicher Hintergrundinformationen, didaktisch-methodischem Kommentar, Lernzielen & Kompetenzen, Bezug zu Lehrplänen, beispielhaftem Ablaufplan;
•    weiterführende Informationen, inkl. kommentierter Bibliographie und einem Forschungsstand;
•    Materialien, inkl. Arbeitsaufgaben, ausführliche Einordnungstexte, und weiterführende Literaturhinweise.

Derzeit fokussiert sich das Projekt auf Materialien für einen wissenschaftspropädeutisch ausgerichteten Oberstufenkurs (je nach Bundesland „Seminarfach“, „Seminarkurs“, „Projektkurs“). Diesen Kurs können Lehrkräfte an weiterführenden Schulen erstmalig ab dem Schuljahr 2021-22 anbieten. Zu Beginn des Schuljahres werden circa fünfzehn Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen (z.B. Geschichte, Geografie, Kultur, Wirtschaft, Politik, Außenbeziehungen) zur Verfügung gestellt, auf deren Grundlage Lehrer*innen den Kurs zusammenstellen und unterrichten können. Aufgrund des wissenschaftspropädeutischen Ansatzes eines solchen Kurses können die Materialien ebenso Schüler*innen als Ausgangspunkt dienen, die eine Seminararbeit zum Thema China verfassen möchten. Weiterhin sind alle Module und ihre Materialien auch einzeln im Fachunterricht einsetzbar.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden auch Materialien für die Mittel- und die Unterstufe hinzukommen.

Alle Materialien werden auf der Plattform ChinaPerspektiven frei verfügbar gemacht. Diese Plattform erlaubt nicht nur das Herunterladen von Materialien und Arbeitsblättern, sondern bietet auch audio-visuelle Materialien und interaktive Aufgaben für hybriden Unterricht und blended learning/flipped classroom.

Regelmäßig angeboten werden Fortbildungen für die Lehrkräfte, die einen Oberstufenkurs oder eine Auswahl der von der China-Schul-Akademie entwickelten Module anbieten möchten. Alle Fortbildungen können im Nachhinein online nachvollzogen werden (Zugang auf Anfrage: csa@zo.uni-heidelberg.de).

Nicht bei jedem in den Materialien abgehandelten Aspekt ist inhaltlich unmittelbar ein Bezug zum Globalen Lernen sichtbar. Es besteht innerhalb des Projekts allerdings der Anspruch, dies wo immer möglich in den Modulen (u.a. im Rahmen der Lernziel-/Kompetenzfestlegung) zu verankern, die dem Dreiklang Erkennen-Bewerten-Handeln gemäß aufgebaut sein werden.

Die Module sollen die Schüler*innen in die Lage versetzen,
-    sich eigenständig Informationen zu China-bezogenen Globalisierungsfragen zu beschaffen; Vielfalt im chinesischen Kontext wahrzunehmen; über die individuelle Handlungsebene(n) und deren Wirkung zu reflektieren (ERKENNEN)
-    eigene mit fremden Wertvorstellungen abzugleichen; reflektiert Stellung zu beziehen; Entwicklungsmaßnahmen der chinesischen Akteure innerhalb und außerhalb Chinas multiperspektivisch zu beurteilen (BEWERTEN)
-    Berührungspunkte der Lebenswelten wahrzunehmen und Mitverantwortung zu reflektieren; im zunehmend polarisierten China-Diskurs Verständigungsbarrieren durch das Teilen von Wissen abzubauen (HANDELN)