Wie Schulen Nachhaltigkeitsprofile im Sinne des Whole School Approach entwickeln können, zeigt eine neue Publikation der UNESCO-Projektschulen. Die zugehörige Multimedia-Reportage stellt die einzelnen Umsetzungen vor. Das Modellprojekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Mehr Nachhaltigkeit in den Schulalltag zu bringen – das war das Ziel an 30 UNESCO-Projektschulen. Gelungen ist das auf ganz unterschiedliche Weise: Ob durch die Gründung von Klimaparlamenten für eine größere Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an Entscheidungsprozessen, einen regional und saisonal ausgerichteten Speiseplan in der Schulkantine oder die kreative Sichtbarmachung von Nachhaltigkeitszielen im Schulgebäude - die teilnehmenden Schulen haben jeweils passend für ihr Umfeld Wege gefunden, seit 2019 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihrer Schule zu verankern. Unterstützt wurden sie dabei durch die Deutsche UNESCO-Kommission, die Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen sowie Expertinnen und Experten.
Die realisierten Strukturveränderungen und Projekte der einzelnen Schulen bilden die Grundlage für die Publikation „Praxisimpulse zur nachhaltigen Schulentwicklung“. Die beteiligten Schulen teilen Erfahrungen, Empfehlungen und Tipps, die auch andere Schulen nutzen können, um mehr Nachhaltigkeit im Schulalltag zu etablieren. Die Anregungen können entsprechend der Bedarfe und Bedingungen an der eigenen Schule angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Schulen für die Zukunft
Die Multimedia-Reportage „Schulen für die Zukunft. Der Nachhaltigkeitsansatz der UNESCO-Projektschulen“ veranschaulicht die Entwicklungsschritte einzelner Schulen des Projekts: Während das Graf-Adolf-Gymnasium Tecklenburg in einem partizipativen Prozess und mit Unterstützung kommunaler Unternehmen den Schulhof nachhaltig umgestaltete, hat die Helene-Lange Schule Wiesbaden ein eigenes Konzept entwickelt, um den bei Austauschfahrten anfallenden CO2-Ausstoß zu kompensieren. Schülerinnen und Schüler der Sophie-Scholl-Schule Berlin hingegen haben eine eigene Schülerfirma gegründet, die CO2-Messgeräte entwickelt und herstellt. In der Reportage werden die Projekte im Detail vorgestellt.
Die Beispiele zeigen, wie Schulen zu Orten werden, an denen Kinder und Jugendliche zum eigenen Handeln ermutigt werden. Schülerinnen und Schüler erwerben relevantes Wissen und entwickeln Gestaltungskompetenzen und Haltungen, die sie für ein verantwortliches und zukunftsfähiges Handeln angesichts der globalen Herausforderungen brauchen. Damit verfolgen die Schulen genau den Ansatz, den das UNESCO-Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen (BNE 2030)“ für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 im Bildungsbereich vorschlägt.
Über die UNESCO-Projektschulen
Das UNESCO-Schulnetzwerk nimmt seit 1953 mit seinen weltweit mehr als 11.500 Projektschulen in über 180 Staaten eine herausragende Stellung als Akteur und Impulsgeber im Schulbereich ein. Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen und Bildungseinrichtungen. Darin sind alle Schultypen und Bundesländer vertreten. Ihre zentralen Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, interkulturelles Lernen, Welterbe-Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education sowie die Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters. Die bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelte Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen leitet das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen.
Über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert innovative, modellhafte Vorhaben zum Schutz der Umwelt. Zentral sind dabei ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte im Sinne der nachhaltigen Entwicklung.