Was haben der aktuelle Preis für ein Kilogramm Zucker, die Süße in Erfrischungsgetränken oder der Rübenbauer in Niedersachsen mit uns zu tun? Und mit Kolumbus oder Haiti? Welche Strukturen oder kolonialen Kontinuitäten beeinflussen Handel, Preis und Arbeitsprozesse?
„Mystery“ bedeutet Geheimnis oder Rätsel. Diese Methode kommt aus dem Geografieunterricht. Mit vielseitigen und -schichtigen Informationen auf Kärtchen lassen sich Leitfragen beatworten. Es gibt allerdings keine einfachen, linearen Antworten auf die meist komplexen, mysteriösen oder kuriosen Fragestellungen. Und nicht alle Informationskarten, mit denen die Lernenden arbeiten, sind relevant zur Beantwortung der Leitfrage. So ist auch dieses Material aufgebaut.
Dieses Zucker-Mystery ist für Schüler*innen ab der 10. Klassenstufe und für junge Erwachsene konzipiert.
Die Lernenden können durch das Mystery die Zusammenhänge zwischen Geschichte und Gegenwart am Produkt Zucker erkennen. Sie können Bezüge herstellen zwischen dem Verbrauch vor Ort, dem Welthandel und der globalen Situation. Sie erschließen sich Fakten im Themenfeld koloniale und imperiale Kontinuitäten.
Die Aktivität benötigt mindestens drei bis vier Zeitstunden. Sie passt zu Lernformaten im Kontext des Orientierungsrahmen Globale Entwicklung, zur intensiven Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Themen oder zur Vor- und Nachbereitung von Besuchen an informellen und außerschulischen Lernorten.
Kommentar einer unabhängigen Gutachterin im Auftrag des Portals Globales Lernen:
Ein schönes Mystery zum Thema Zucker, welches besonders postkoloniale Gegebenheiten reflektiert. Anknüpfende Handlungsgmöglichkeiten (was kann ich beim Kauf beachten; wie können wir unseren Zuckerkonsum reduzieren?) werden leider nicht aufgegriffen. Dies bleibt Aufgabe der durchführenden Person.