Das Unterrichtsmaterial „Nachhaltiges Lernen in Zeiten globaler Krisen“ nimmt internationale Wertschöpfungsketten alltäglicher Produkte in den Blick. Ob Schokolade, Jeans, Fußbälle oder Orangensaft – noch immer existieren enorme ökologische und insbesondere soziale Probleme, die aus den globalen Produktionsprozessen resultieren. Im Sinne einer kritischen politischen Bildung soll es auch darum gehen, die eigene Handlungsmacht zu reflektieren und gemeinsam mit den Grundschüler*innen Lösungsmöglichkeiten für die entdeckten Missstände zu entwickeln.
Das Material beinhaltet vier Lernbausteine zu verschiedenen Themen. Im ersten Baustein steht das Thema Flucht im Fokus. Im zweiten Lernbaustein wird anhand von zwei Fallbeispielen die Gleichberechtigung der Geschlechter diskutiert. Der dritte Baustein behandelt die Warenproduktion in der Welt. Abschließend wird das Thema virtuelles Wasser behandelt.
Die verlinkten Unterrichtsvorschläge sind in einem Projektseminar an der Universität Kassel entstanden. Sie wurden unter wissenschaftlicher Anleitung von Lehramtsstudierenden des Studiengangs "Sachunterricht" entwickelt und in Grundschulklassen erprobt und verbessert.
Das Material ist strukturell sehr gut aufgebaut und gibt der Lehrkraft einen guten Überblick über die jeweiligen Themen. Arbeitsblätter befinden sich jeweils im Anschluss an die Einheit und können gut vervielfältigt werden. Leider ist das Dokument kein digitales Format, sodass es auf dem Bildschirm eher unpraktisch zum Lesen ist. Bei manchen Methoden benötigt es recht umfangreiches Material. Für den ersten Projekttag muss ein Buch gekauft werden, welches kostenintensiv ist.
Das Material umfasst vielseitige Themen und Methoden, welche sehr interaktiv sind. Beispiele aus dem Globalen Süden zeigen die Herausforderungen der Welt vielseitig auf. Leider werden Menschen aus dem Globalen Süden mehrheitlich passiv dargestellt. Es wäre wünschenswert, wenn sie selbst zu Wort kommen und Lösungsvorschläge aufzeigen könnten.