Noch lange kein Frieden / Friedensgutachten 2023

Titelseite Friedensgutachten 2023. Quelle: friedensgutachten.de

Der Krieg in der Ukraine und seine globalen Folgen bleiben ein zentrales Thema des Friedensgutachtens. Nach Einschätzung der vier führenden deutschen Friedensforschungsinstitute sollten sich die europäischen NATO-Staaten auf einen langanhaltenden Abnutzungskrieg und eine dauerhafte Unterstützung für die Ukraine einstellen.

Das Friedensgutachten 2023 „Noch lange kein Frieden“ zeigt auf, dass neben dem Krieg in der Ukraine die Anzahl von Gewaltkonflikten, an denen meist auch nichtstaatliche bewaffnete Akteure beteiligt sind, weltweit zunimmt. Die russische Wagner-Gruppe ist nicht nur im Krieg zwischen Russland und der Ukraine aktiv, sondern auch in der Sahel-Region und unterminiert internationale Friedensmissionen. Die Friedenforschungsinstitute fordern daher die Einstufung der Gruppe als kriminelle Vereinigung und ihre Sanktionierung.

Zu den weiteren zentralen Themen des Friedensgutachtens 2023 zählen außerdem die Stärkung von Rüstungskontrollmaßnahmen, die glaubwürdige Umsetzung der feministischen Außen- und Sicherheitspolitik in konkreten Situationen, Maßnahmen zur Abmilderung von Krisen im Globalen Süden, die insbesondere durch den Klimawandel hervorgerufen werden, und die Entschärfung von gesellschaftlichen Polarisierungen.

Das Friedensgutachten ist die jährlich erscheinende Publikation des Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) und des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen. Die führenden deutschen Friedens- und Konfliktforschungsinstitute analysieren darin seit 1987 aktuelle internationale Konflikte, zeigen Trends der internationalen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik auf und geben klare Empfehlungen für die Politik.