Mentale Infrastrukturen: Wie das Wachstum in die Welt und in die Seelen kam

Die Kritik an der alles dominierenden Vorstellung eines ewigen Wachstums ist angesichts der Finanzkrise und des Raubbaus an unseren natürlichen Lebensgrundlagen notwendiger denn je zuvor. Doch das Wachstum als Wille und Vorstellung herrscht nicht nur in Konzernzentralen, an Börsen oder in Ministerien; die Lust nach Neuem, nach Konsum und Wachstum ist als „mentale Infrastruktur“ in den Wünschen, Hoffnungen und Werten eines jeden Einzelnen verankert.

Der individuelle Lebensstil wird daher zum Schlüssel für die Zukunft. Ökonomische Innovationen allein dürften nicht reichen, um Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Der Essay des Sozialpsychologen Harald Welzer ist ein Stück Aufklärung in bester Tradition: Er hilft uns, die Mechanismen und Prinzipien zu durchschauen, auf denen unsere Ideale und Wünsche fußen, und macht den Weg frei für Veränderung.