Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – ein Drittel der Weltbevölkerung. Klimaerhitzung, Verschmutzung von Wasser-Ressourcen, Landgrabbing und der „virtuelle Wasserexport“ durch Agrarindustrie und Bergbau sind einige Gründe dafür. Betroffen sind vor allem kleinbäuerliche Gemeinden, indigene Völker und andere diskriminierte Minderheiten. Darüber hinaus fehlen 4,2 Milliarden Menschen hygienische Sanitäranlagen.
Obwohl die Wasserversorgung in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit verbessert wurde, wird Wasser in vielen Regionen zum knappen Gut. Konzerne versuchen daher, es sich anzueignen und zu einer handelbaren Ware zu machen. Bergbauunternehmen beuten Grundwasser aus – sehr oft über die Köpfe örtlicher Gemeinden hinweg. Freihandelsabkommen fördern den Export von wasserintensiven Konsumgütern in den globalen Norden.
Frauen sind in besonderer Weise betroffen. In fast allen Ländern des Globalen Südens sind sie für die Wasserversorgung ihrer Familien zuständig. Sie müssen dafür oft viel Zeit aufwenden, die ihnen für Bildung oder Erwerbstätigkeit fehlt. Auf langen Strecken zu Wasserquellen und Toiletten sind sie sexuellen Belästigungen und Vergewaltigungen ausgesetzt.
Dabei ist Wasser ein Menschenrecht und internationales Entwicklungsziel. 2010 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen dieses Recht anerkannt. Damit müssen Staaten die Wasserversorgung vor allem der ärmsten Bevölkerungsgruppen Vorrang einräumen. 2015 wurde die Versorgung aller Menschen mit sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene (WASH) in die UN-Nachhaltigkeitsziele aufgenommen.
Darauf weist FIAN in seinem Projekt hin, das von BMZ durch Engagement Global, der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie Brot für die Welt finanziell gefördert wird. FIAN fordert: Die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft müssen das Menschenrecht auf Wasser in allen Politikbereichen achten und schützen und für seine Gewährleistung sorgen.