Schätzungen zufolge sind zehn bis fünfzehn Prozent der Flüchtlinge und Asylsuchenden in Deutschland krank oder behindert. Behinderte Flüchtlingskinder gehören entsprechend der EU-Richtlinie 2003/9/EG zu den „besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen“. Dennoch sind sie oft von Ausweisung bedroht, was dazu führt, dass ihnen medizinische und sonstige Leistungen versagt bleiben bzw. erst nach Monaten oder Jahren bewilligt werden.
Die Dokumentationsbroschüre wurde von MenschenKind - Fachstelle für die Versorgung chronisch kranker und pflegebedürftiger Kinder herausgebracht und präsentiert die Ergebnisse eines am 14.11.2014 stattgefundenen Symposium. Die Veranstaltung konnte ein umfassenden Bild der Situation von Flüchtlingskindern mit Behinderung transportieren. Fachkräfte aus Jugendämtern, Sozialpädiatrischen Zentren, Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten, Mitarbeiter/-innen aus Wohn- und Hilfeeinrichtungen für Asylsuchende und vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) informierten sich über die derzeitige Lage. Die Broschüre dokumentiert die Beiträge dieser Veranstaltung und möchte die Erkenntnisse einem größeren Kreis von Personen zugänglich machen. Die aktuelle Versorgungsituation der Kinder wird dargestellt, einzelne Fallbeispiele konkretisieren die Problematik, rechtliche Perspektiven werden erläutert und der politische Handlungsbedarf wird aufgezeigt.