Der Dokumentarfilm „La Maladie du Démon“ von Lilith Kugler zeigt die schwierige Situation von Menschen in Burkina Faso mit psychischen Krankheiten und Epilepsie, und Lösungsansätze für den Umgang mit den vermeintlich „Besessenen“.
Inhalt
Menschen an Bäume gekettet. Eine Frau fällt ins Feuer und niemand hilft ihr. In Burkina Faso gibt es in der traditionellen Gesellschaft keinen Platz für Menschen mit psychischen Krankheiten und Epilepsie. Dämonen werden als Grund der Erkrankungen gesehen, vor deren Ansteckung sich viele Menschen fürchten. Betroffene leben am Rande der Dörfer, in Gebetszentren oder irren unbeachtet umher, oftmals sind sie angekettet oder werden geschlagen. Im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten engagieren sich Pfarrer Guitanga und Krankenpfleger Tindano mutig entgegen dem Glauben einer ganzen Gesellschaft für medizinische Behandlung, Freiheit und Menschenwürde.
Stellvertretend für ein Globales Problem
„Entrechtungen und Misshandlungen von Menschen mit psychischen und epileptischen Erkrankungen sowie geistigen Behinderungen sind weltweit verbreitet. Sie kommen flächendeckend in Ländern vor, in denen die große Mehrheit der Bevölkerung keinen Zugang zu einer psychiatrischen Versorgung hat. Die Betroffenen werden isoliert und stigmatisiert, leben in extrem schlechten Bedingungen und werden ungerechtfertigt und exzessiv ihrer Freiheit beraubt. Sie werden in Verschlägen oder im Freien an Bäumen angekettet, oft über Jahre und Jahrzehnte, ihre Gliedmaßen werden in Holzblöcken fixiert oder sie werden auf andere Weise gezielt misshandelt. Viele dieser Menschenrechtsverletzungen finden in sogenannten
Gebetscamps statt, die von der Regierung nicht kontrolliert werden. Die Betroffenen haben keinerlei Einspruchsmöglichkeiten oder Zugang zu Rechtsmitteln. Die Regierungen der betroffenen Länder ignorieren weitgehend die Situation, obwohl sie die relevanten Menschenrechtskonventionen unterzeichnet haben.“ (Aktionsnetz Heilberufe von Amnesty International auf mental-health-and-human-rights.org)