Tod in yPhone City – IT & Arbeitsrechte

Welche Verantwortung hat ein Konzern, wenn Verstöße bei den Zulieferern auftreten? Welchen Einfluss können Arbeiterinnen und Arbeiter ausüben? Inwiefern spielen Gesetze und Regierungen eine Rolle?

Das Smartphone ist für viele Menschen in Deutschland fester Bestandteil ihres Alltags. Die Herkunft der Einzelteile, bzw. wo und unter welchen Umständen es produziert wurde, ist dabei selten Thema. Die meisten Smartphones werden in asiatischen Ländern zusammengesetzt. Die größten Smartphone-Konzerne lassen ihre Ware von chinesischen Zuliefererbetrieben fertigen. Die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken stehen seit ca. einem Jahrzehnt stark in der Kritik, besonders seit sich 2010 mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns Foxconn auf dem Firmengelände das Leben nahmen.

Anhand des Planspiels wird die Konfliktsituation mit den wesentlichen Interessengruppen simuliert. Die Teilnehmenden übernehmen dabei die Rollen der verschiedenen beteiligten Gruppen wie der Fabrikarbeiterinnen und -arbeitern, der Leitung eines Zuliefererbetriebs, der Leitung eines Smartphonekonzerns, der chinesischen Regierung und eines Vereins für Arbeitsrechte. Außerdem gibt es zwei Pressegruppen (eine chinesische und eine deutsche), die die öffentliche Meinungsbildung und die Verbindung zur Zivilgesellschaft symbolisieren. Durch die zwei Pressegruppen kommt das Thema Meinungs-/ Pressefreiheit mit ins Spiel. Ausgangslage ist der fiktive (aber realistische) Skandal, dass sich vor kurzem wieder ein Selbstmord in Zhengzhou, der „iPhone City“ in Zentralchina, ereignet hat. Der chinesischen Regierung droht der Ausschluss aus dem (fiktiven) UN-Rat für Arbeitsrechte (angelehnt an den UN-Menschenrechtsrat). Die Regierung muss sich vor dem Rat verantworten und lädt relevante Interessengruppen zu einem Krisengespräch ein.

In diesem Planspiel werden Grundfragen nach Verantwortung, politischen, wirtschaftlichen und juristischen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten in einer globalisierten Welt diskutiert und Bezüge zum globalisierten Handel und Konsum in der Elektronikbranche hergestellt.

EPIZ bietet außerdem Workshops zu vielen weiteren berufsspezifischen Themen wie beispielsweise nachhaltiges Holz, Bio-Anbau, Soja-Anbau, Kinderbücher, Kupfer an. Das gesamte Angebot an Veranstaltungen und Bildungsmaterialien finden Interessierte über den untenstehenden Link.

Kommentar einer unabhängigen Gutachterin im Auftrag des Portals Globales Lernen:

Material mit ausführlichen und ausdifferenzierten Hinweisen für die Durchführung, detaillierter Ablaufplan, konkrete Lehrplananbindung für den Fachbereich, umfangreicher Anhang mit Zusatzmaterialien, formulierte Lernziele für jede einzelne Methode.