Atlas der Zivilgesellschaft 2025

Zivilgesellschaftliche Akteure haben weltweit alarmierend wenig Handlungsraum. Nur dreieinhalb Prozent der Weltbevölkerung leben in Staaten mit uneingeschränkten zivilgesellschaftlichen Freiheiten, mehr als 72 Prozent hingegen in Ländern mit unterdrückter oder geschlossener Zivilgesellschaft. Der Report zeigt die Lage weltweit und wie der Rechtsstaat weltweit unter Druck gerät.

Zahlen und Fakten

Nur 3,5 Prozent der Menschen weltweit leben in Staaten, in denen volle Meinungs- und Versammlungsfreiheit garantiert sind. Das sind jene 40 Länder, die im CIVICUS-Monitor als „offen“ klassifiziert und in der Karte dunkelgrün gefärbt sind. Hier leben 284 Millionen Menschen.

Dahingegen leben 85 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in denen die Zivilgesellschaft beschränkt, unterdrückt oder geschlossen ist. Das betrifft fast 7 Milliarden Menschen. Ihre Regierungen beschneiden die Freiheitsrechte erheblich und drangsalieren, verhaften oder töten kritische Menschen. Das trifft auf 115 von 197 Ländern zu. Neun Länder wurden 2024 gegenüber dem Vorjahr herabgestuft: Georgien, Burkino Faso, Kenia, Peru, Äthiopien, Eswatini, die Niederlande, die Mongolei und die Palästinensischen Gebiete. Neun andere Länder haben sich jedoch verbessert: Jamaika, Japan, Slowenien, Trinidad und Tobago, Botswana, Fidschi, Liberia, Polen und Bangladesch.

Schwerpunkt Rechtsstaat unter Druck

Weltweit geraten Institutionen des Rechtsstaats unter Druck. Sie werden – etwa von rechtsextremen und rechtslibertären Gruppen – als Feinde eines vermeintlichen Volkswillens attackiert. Ihnen wird die Legitimation abgesprochen, die Exekutive zu kontrollieren oder Minderheitenrechte zu schützen. Gleichzeitig wird das Recht immer öfter zur Repression benutzt: Regierungen setzen bestehende Gesetze missbräuchlich ein oder schaffen neues Recht, um zivilgesellschaftliche Akteur*innen zu bekämpfen oder Journalist*innen bei ihrer Arbeit zu behindern.

Doch die Zivilgesellschaft wehrt sich: Organisationen und Aktivist*innen setzen weltweit immer öfter auf Gerichtsklagen und strategische Prozessführung, um sozialen und ökologischen Fortschritt voranzutreiben.

Der Atlas der Zivilgesellschaft 2025 ist online verfügbar, viele Inhalte aus dem Atlas der Zivilgesellschaft sind multimedial aufbereitet.