Viele denken bei dem Begriff digitale Bildungsformate zunächst an lange Vorträge oder langweiliges E-Learning, durch das jede*r sich zwangsweise alleine, ohne persönlichen Kontakt zu anderen, durchklickt – im schlimmsten Fall noch mit Technik, die nicht funktioniert. Rückenprobleme und müde Augen kommen noch dazu. Mit dem Trost, dass nebenbei eine Serie geguckt, mit Freund*innen gechattet wird oder der Pyjama zum Outfit gehören kann. Klar ist das leider auch manchmal der Fall.
Nie hätten die Herausgeber der Publikation, das Evangelische Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eFeF), freiwillig ihre Fortbildungsreihe auf ein Online-Format umgestellt. Zwar hatten sie mit ihrer Lernplattform ein paar digitale Elemente aufgenommen, aber das hätte ihnen auch fürs Erste gereicht … Doch dann kam Corona und es wurde schnell klar – man muss sich mit digitalen Formaten befassen, da führt für die Bildungsarbeit momentan kein Weg dran vorbei.
Es war unglaublich viel Arbeit – das hatten alle am Anfang unterschätzt. Aber am Ende war es geschafft und alle, Teilnehmende wie Teamer*innen, waren überrascht von der Qualität der Online-Seminare. Klar, es gilt immer noch: „Es ist nie genau das Gleiche wie in Präsenz.“ Aber niemand hätte gedacht, dass man so interessante, schöne, lehrreiche, lustige, intensive und emotionale Momente vor den Bildschirmen erleben kann.
Ihre Erlebnisse und Lernprozesse mündeten nun in der Erstellung und Publikation dieses Handbuchs, das sich vor allem an Menschen, die bisher wenige Erfahrungen mit der Durchführung und Konzeption digitaler Bildungsformate sammeln konnten, richtet. Aber auch Erfahrenere werden darin den ein oder anderen praktischen Tipp finden können. Besonders im Bereich Moderation werden Aspekte aufgeführt, welche den Herausgebern auch (und teils besonders) in Online-Formaten als wichtig erscheinen und die auch für einige bereits Erfahrenere sicher eine spannende Ergänzung sein können. Insgesamt setzt die Publikation aber Vorkenntnisse im Bereich Workshopleitung und Methoden in der analogen Welt voraus.
Viele Organisationen aus dem evangelischen Kontext bieten seit mehreren Jahren Freiwilligendienste mit einem entwicklungspolitischem Schwerpunkt an. Viele von ihnen nutzen dafür auch die "weltwärts"- Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ). Diese Organisationen haben sich im evangelischen Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eFeF) zusammengeschlossen. Das eFeF wurde bereits 2007, mit der Einführung des „weltwärts“-Programms durch das BMZ, gegründet und besteht aus derzeit 39 Mitgliedern.