Baumwolle ist die wichtigste Naturfaser für die Bekleidungsproduktion. Viele Millionen Menschen weltweit bauen Baumwolle an – dabei werden vielfach Pestizide eingesetzt und die Mehrheit der Bäuer*innen erzielt nur ein geringes Einkommen aus dem Baumwollanbau. Dabei gibt es seit etlichen Jahren den sog. „nachhaltigen“ Baumwollanbau, zu dem u.a. Cotton made in Africa, die Better Cotton Initiative oder Fairtrade zählen. SÜDWIND zeigt in drei Publikationen (ein Policy Paper, ein Factsheet, eine Zeitungsbeilage) dass die Nachhaltigkeitsstandards mehr tun müssten, um den Baumwollanbau sowohl sozial als auch ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Existenzsichernde Einkommen und biologische Schädlingsbekämpfung sind hier die relevanten Stichworte.
Die Einkommenssituation einer exemplarischen kamerunischen Familie, die Baumwolle für den Cotton made in Africa-Standard anbaut, ist trotz Zertifizierung prekär. Was müsste geschehen, damit die neunköpfige Familie ein existenzsicherndes Einkommen erzielt? Dieser Frage geht das Factsheet nach und blickt auf den Kakaosektor, für den schon zahlreiche Studien zu existenzsichernden Einkommen vorliegen.
Was lässt sich daraus lernen? Und was bedeutet es für Nachhaltigkeitsstandards wie Cotton made in Africa, wenn die Bäuer*innen, die die zertifizierte Baumwolle anbauen, kein existenzsicherndes Einkommen erzielen? Das Factsheet stellt Stellschrauben vor, die bearbeitet werden müssen, um schrittweise die Einkommenssituation der Kleinbäuer*innen zu verbessern.