Im Planspiel „Tabak in Bralawien – Fluch oder Segen?“ simulieren die Teilnehmenden die Situation im fiktiven Tabakanbauland Bralawien. Gegenstand des Spiels ist ein Konflikt um die Unterzeichnung eines globalen Abkommens zum Gesundheitsschutz – der Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation. Das Planspiel wurde von BLUE 21 e.V. – Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung entwickelt.
Die Regierung sieht sich in der Verantwortung, die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums zu schützen und dem internationalen Abkommen beizutreten. Gleichzeitig ist sie von den hohen Exporterlösen, die durch Tabak erzielt werden, abhängig. Das multinationale Tabakunternehmen ist gegen eine Unterzeichnung, denn die dort festgelegten Maßnahmen bedrohen seine Profite. Die Tabakbauern und -bäuerinnen leiden sehr unter den Arbeitsbedingungen, der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Tabakunternehmen und den geringen Preisen für ihren Tabak. Durch die Unterzeichnung sehen sie aber ihr Einkommen durch den Tabak in Gefahr.
Weitere Rollen sind ein Tabakunternehmen, das auf biologisch erzeugten Tabak setzt, ein Wirtschaftsverband, der jeglicher Regulierung skeptisch gegenüber steht, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für Alternativen zum Tabakanbau und/oder den Umweltschutz einsetzt, und die Presse, die das Geschehen verfolgt und dokumentiert.
Die Spielerinnen und Spieler schlüpfen in eine dieser Rollen, sie diskutieren, verhandeln, nehmen Einfluss auf die Entscheidungen anderer und intrigieren. Zum Abschluss wird die Diskussion wieder in die Realität zurückgeholt: Welche Möglichkeiten gibt es, die Strukturen der Ausbeutung zu durchbrechen? Was kann hier getan werden?
Enthaltenes Material: Spielanleitung, Rollenbeschreibungen und -schilder, Ereigniskarten und eine Variante Umwelt, bei der die NRO den Umweltschutz als Hauptfokus hat.