Geht’s auch fair? Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie

Im globalisierten Produktionsprozess von Kleidung werden reihenweise die Rechte von Arbeiter*innen verletzt, Menschen ausgebeutet und die Umwelt geschädigt. Wer trägt die Verantwortung, wenn bangladeschische Näher*innen unter einer eingestürzten Fabrik zu Tode kommen oder der Baumwollanbau ganze Landstriche unfruchtbar macht? Welche Schuld haben die Unternehmen an dieser Misere, mit welchem Verhalten als Konsument*innen wird selbst dazu beigetragen?

Das Material richtet sich an Teamer*innen in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit, (Berufsschul-) Lehrkräfte und andere pädagogisch Tätige, die mit Auszubildenden oder Schüler*innen zum Thema Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie arbeiten wollen.

Die Problemlagen in der Herstellung von Arbeits- und Berufsbekleidung sind dabei ähnlich gelagert wie in der Fast Fashion Industrie. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden für verantwortungsvolles Handeln sensibilisiert – sowohl als Konsument*innen als auch als Träger*innen von Berufskleidung. Egal ob im Privaten oder im Beruf, es gibt Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, dass die Kleidung, die getragen wird, unter fairen, menschenwürdigen Bedingungen produziert wird.

Kommentar einer unabhängigen Gutachterin im Auftrag des Portals Globales Lernen:

Das Material beleuchtet gut die Arbeitsbedingungen und die damit verbundenen Risiken für Arbeiter*innen im Globalen Süden. Es zeigt ebenfalls auf, was wir als Konsument*innen damit zu tun haben. Besonders für Berufsschüler*innen, die selbst in der Textilbranche arbeiten, ist es wichtig auch deren Arbeitssituation zu refeflektieren (so sind beispielsweise auch in Ländern des Globalen Nordens die Arbeitsbedingungen oft weit unter dem gesetzlichen Anspruch und müssen umkämpft werden). Der Bezug zur eigenen Lebenswelt sollte nicht nur auf den eigenen Konsum, sondern gerade bei dieser Zielgruppe auch auf die eigene Arbeitswelt genommen werden.  Es gibt im Material Ansätze, wo versucht  wird, darauf Bezug zu nehmen (S. 11 Auswertungsfrage), aber letzendlich liegt es an der Lehrperson darauf sensibilisisert zu sein und näher darauf einzugehen.  

Die Thematik und die methodischen Empfehlungen, gegebenenfalls mit entsprechenden Anpassungen, eignen sich aus meiner Sicht auch für die Zielgruppe Sekundarstufe I.