Zentralamerika: Antworten der Zivilgesellschaft auf die Rückkehr des Autoritarismus

Die geopolitische Lage in Zentralamerika verändert sich  grundlegend: Autoritäre Regime gewinnen zunehmend an  Einfluss, demokratische Freiräume werden eingeschränkt und der Alltag ist geprägt von Korruption und Straflosigkeit, während Gewalt und Unsicherheit weiter zunehmen. Zugleich ziehen sich die USA und auch europäische Länder aus bi- und multilateralen Strukturen zurück. Dadurch verschwindet Zentralamerika immer stärker von der Agenda internationaler Zusammenarbeit – mit gravierenden Folgen für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in der Region.

Besonders hart trifft diese Entwicklung die lokale Zivilgesellschaft: Ihr fehlen sowohl die finanziellen Mittel als auch politische Räume, um die Rechte der eigenen Bevölkerung zu verteidigen und für soziale sowie ökologische Gerechtigkeit  einzutreten. Zentralamerika gilt inzwischen als Laboratorium für den Aufstieg und die Verfestigung autoritärer Regime. Populistische Parteien gewinnen Zulauf –  ein Trend, den wir auch in Europa  beobachten können. 
Nicaragua ist spätestens durch seine im Januar 2025 reformierte Verfassung faktisch eine Diktatur. In El Salvador verfestigt sich ein autoritäres Regime und die Arbeit einer politischen Opposition wird zunehmend unmöglich gemacht. Widerstand findet in der organisierten Zivilgesellschaft statt. In Guatemala, Honduras und Costa Rica sind zwar noch demokratische Regierungen im Amt, doch auch diese Länder sind geprägt von Korruption, Straflosigkeit und allgegenwärtiger Kriminalität. In allen politischen Systemen profitieren Unternehmen auf Kosten von Mensch und Umwelt, da der Staat weder Transparenz noch Arbeitsrechte oder das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung wirksam durchsetzt.

Vor diesem Hintergrund laden 40 in Deutschland aktive Organisationen zur “6. Tagung des Runden Tisches Zentralamerika: Antworten der Zivilgesellschaft auf die Rückkehr des Autoritarismus” ein. Bei dieser Veranstaltung kommen zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica mit Vertreter*innen aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft in Deutschland zusammen.