Das zentrale Portal zum Globalen Lernen und
zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Hintergrundinformationen
Hier finden Sie zentrale Texte und Berichte, Studien und weiterführende Informationen zum Thema Degrowth.

Um endlich langfristig wirksame Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu erzielen, hat sich im Juli 2020 die „Fair Toys Organisation“ in Nürnberg gegründet. Angestoßen von der Christlichen Initiative Romero setzt sich diese einzigartige Kontrollinstanz bestehend aus Vertreter*innen von Zivilgesellschaft, Industrie und Handel für die Einhaltung und Verbesserung von sozialen und ökologischen Standards in der Spielzeugproduktion ein. Langfristig soll die Initiative auch den Konsument*innen mit einem glaubwürdigen Siegel eine Orientierung für den fairen und ökologischen Spielzeugkauf bieten.

Das Label-Labyrinth kann Verbraucherinnen und Verbraucher ganz schön orientierungslos zurücklassen: Es gibt zahlreiche Zertifikate, die biologische und faire Produktion bescheinigen - aber längst nicht alle halten, was sie versprechen. Die Christliche Initiative Romero (CIR) hat für die Neuauflage ihres beliebten Handbuchs „Wegweiser durch das Label-Labyrinth“ 60 gängige Siegel, Logos und Labels für Lebensmittel und Kleidung auf ihre sozialen und ökologischen Standards sowie ihre Glaubwürdigkeit überprüft. Mit dem Wegweiser sind Interessierte bestens informiert, ob ein Label tatsächlich bei ethischem und nachhaltigem Konsum unterstützt, oder nur so tut als ob.

Stell dir vor, es ist das Jahr 2048. Wie bewegst du dich fort? Was isst du? Wie verbringst du deine Zeit? Wie und was arbeitet du? Und über deine eigene Situation hinaus: Wie könnte diese Zukunft aussehen? Wie kann sie gerecht, ökologisch und machbar sein - für alle? Das Buch "Zukunft für alle – Eine Vision für 2048", herausgegeben vom Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V., zeigt mögliche Antworten auf diese Fragen. Angesichts vielfältiger Krisen - Klimakatastrophe, zunehmender Ungleichheit, Wirtschaftskrisen - machen sich mehr und mehr Menschen auf die Suche nach einem ganz anderen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Aber wie kann dieses aussehen? Basierend auf den Ergebnissen von zwölf Zukunftswerkstätten mit knapp 200 Vordenker*innen, entwirft "Zukunft für alle" eine Vision für das Jahr 2048.

„Immer wieder gibt der Mensch Geld aus, das er nicht hat, für Dinge, die er nicht braucht, um damit Leuten zu imponieren, die er nicht mag“ -- so wird der Schauspieler, Komiker und Sänger Danny Kaye auf dem Portal #17Ziele von Engagement Global zum SDG 12 zitiiert. Dort finden sich vielfältige Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen für jede*n Einzelne*n zu allen SDGs - und so eben auch zum SDG 12. Welche Maßnahmen staatlicherseits zur Erreichung des SDGs 12 unternommen werden, lässt sich auf den Seiten des BMU und des BMZ nachlesen. Lesenswert ist auch der UN-Bericht zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele von 2019, in dem anschaulich dargestellt wird, in welchen Bereichen Fortschritte erreicht wurden und wo ehrgeizigere Anstrengungen erforderlich sind.

Das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) engagiert sich seit vielen Jahren für Themen des nachhaltigen Konsums. Eines der aktuellen Projekte ist die Online-Plattform www.komiko-bremen.de . „KomiKo“ steht für „Konsum mit Köpfchen“. Nachhaltiger Konsum ist vielseitig, abwechslungsreich und dynamisch. Diese Vielfalt und die Angebote in Bremen und seinen Stadtteilen möchte KomiKo sichtbar machen. Die in der Reihe "Konsum mit Köpfchen" (Komiko) entwickelten Broschüren für Verbraucher*innen geben Tipps und Anregungen - nicht nur für Bremen - und stehen alle im im PDF-Format zur Verfügung.

Seit Ende August 2020 gibt es den Sammelband zur Konferenz Bildung Macht Zukunft – Lernen für die sozial-ökologische Transformation?(2019 in Kassel) druckfrisch im Wochenschau Verlag.Im Buch beschreiben und diskutieren ca. 40 Autor*innen aus Bildungspraxis, Wissenschaft und sozialen Bewegungen ihre Perspektiven, Erfahrungen und Fragen rund um Bildung und Lernen auf dem Weg in eine gute Zukunft für alle.

Arbeiten und Wirtschaften in Grenzen den Wachstums. Die Rolle der Gewerkschaften in einer ökologischen und sozialen Transformation
Wie können wir unsere Wirtschaft so gestalten, dass wir auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen eine global sozial gerechte Gesellschaft ermöglichen? Im Fokus der Broschüre des DGB Bildungswerks stehen die vielfältigen Formen würdiger Arbeit und die Notwendigkeit einer Demokratisierung und internationaler Solidarität angesichts der aktuellen globalen Entwicklung mit ihren wachsenden Machtungleichgewichten.

Das von Irmi Seidl, Angelika Zahrnt herausgegebene Buch "Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft" handelt von Erwerbsarbeit, Tätigsein und Postwachstum. Der hohe Ressourcenverbrauch und die Emissionen unseres Wirtschaftens sprengen die planetaren Grenzen. Trotzdem halten viele in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Ziel fest, die Wirtschaftsleistung weiter zu steigern. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Wirtschaftswachstum ausreichend Arbeitsplätze schaffen soll. "Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft" basiert auf folgender These: Wir brauchen eine Relativierung der Erwerbsarbeit, um uns aus der Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum lösen und innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften zu können. Voraussetzung dafür ist eine neue Gewichtung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit sowie ein Umbau der Systeme der sozialen Sicherung und der Besteuerung, die bislang wesentlich auf Erwerbsarbeit beruhen. Auch brauchen wir mehr Zeit, Infrastrukturen und Anerkennung für andere Tätigkeiten als Erwerbsarbeit.

Dieses systematische Einführungsbuch in die Diskussion um Postwachstum und Degrowth haben Matthias Schmelzer und Andrea Vetter vom Konzeptwerk Neue Ökonomie geschrieben. Es diskutiert die Geschichte von Wachstum und Wirtschaftsstatistiken und rekonstruiert die sieben zentralen Formen der Wachstumskritik: ökologische, soziale, kulturelle, Kapitalismus-, feministische, Industrialismus- sowie Süd-Nord-Kritik.

Warum sollten Green Growth und Degrowth nicht als alleinige umweltpolitische Strategien dienen? Eignet sich die Idee der Wachstumsunabhängigkeit als neues Konsensprojekt? Wie wird dies international gesehen? Welche moralischen Forderungen gehen mit dem Übergang in eine Postwachstumsgesellschaft einher? Welche Rolle spielt Erwerbsarbeit bei diesem Übergang? Ist die derzeitige Wissenschaftscommunity richtig aufgestellt, um diese komplexen Frage angemessen beantworten zu können? Müssen wir den bestehenden "Hype" um Reallabore kritischer betrachten? Wie weit können Forschungskooperationen zwischen "ungleichen" Partnern reichen? Diese kontroversen Fragen stehen im Fokus des Schwerpunkthemas "Vorsorge und Postwachstum – Handlungs- und Forschungsstrategien für die Wirtschaft der Zukunft" der aktuellen Ausgaben der Zeitschrift ÖkologischesWirtschaften.