Der Lehrer ist ein junger Mann aus Afghanistan, die Chefärztin im städtischen Krankenhaus ist eine Schwarze und Ghana schickt seine Expertinnen zur Lösung der Griechenlandkrise.
Warum ist das so schwer vorstellbar und warum meinen wir zu wissen, dass das nicht sein kann? Welche Bilder haben wir eigentlich im Kopf und wie bestimmen sie unsere Wahrnehmung von Schwarzen und Weißen?
Die Ausstellungsmacher haben den Test gemacht: Zu einer Reihe von Bildern aus der Entwicklungszusammenarbeit, bei denen Fotopaare mit den gleichen Motiven aber vertauschten Rollen gegenübergestellt sind, wurden Passant*innen aus Dresden und Berlin nach Untertiteln und Kommentaren für die Fotos gefragt. In der Ausstellung "weiß- schwarz" sind die Fotos und die Reaktionen der Passant*innen zu den jeweiligen Szenarien auf fünf Textilbannern präsentiert. Durch das Vertauschen der Rollen wird die mediale Wirklichkeit des Betrachters auf den Kopf gestellt und die Möglichkeit bestimmte Stereotype zu reflektieren, eingeräumt.
Zur Ausstellung gibt es auch eine begleitende Mappe mit Bildungsmaterialien zum Thema Rollenverteilungen in der Entwicklungszusammenarbeit. In fünf interaktiven Methoden wird sich dem Thema auch spielerisch angenähert. Empfohlen werden diese Methoden für Menschen ab 12 Jahren.